Atemübungen für unser autonomes Nervensystem

von | 04.02.2021 | Tipps

Im Folgenden werde ich genauer auf die physiologische Atmung eingehen. Hier möchte ich nur Wim Hofs Atemübungen erklären, ansonsten würde das den Rahmen sprengen. Nur so viel: zu schnelles Atmen ist ein Zeichen für Stress. Das bedeutet, wenn die Atemfrequenz in Ruhe deutlich höher als 8 – 10 Atemzüge pro Minute ist, dann ist das Stresssystem (Sympathicus) aktiviert. Schaffen wir in Ruhe 6 – 8 Atemzüge pro Minute, so aktiviert sich automatisch das parasympathische Nervensystem (Entspannung).

Wim Hofs Atemübungen dienen allerdings nicht der Entspannung – sie wurden entwickelt, um die Kontrolle über Geist und Körper zu ermöglichen, sodass wir unser autonomes Nervensystem beeinflussen können.
Nun zur Atemübung selbst, die ich gleich mit einer kleinen Warnung starte: Bei dieser Atemtechnik wird es einem ein bisschen schwindelig, übt sie am Anfang bitte nicht alleine.

30x tief einatmen, dann ausatmen, beim letzten Mal komplett ausatmen. Dann erneut sehr tief einatmen. Wieder langsam ausatmen und warten.

Ihr atmet also tief, aber ungezwungen ein und dann wieder langsam aus. Indem ihr nicht vollständig ausatmet, bleibt immer eine kleine Menge Restluft in der Lunge. Nachdem ihr das 30x gemacht habt, haltet ihr nach dem Ausatmen den Atem an und wartet, bis ihr das dringende Bedürfnis habt, wieder einzuatmen. Diese Übung macht ihr so lange, bis ihr ein leichtes Kribbeln verspürt oder euch schwindelig fühlt.

Durch das tiefe Ein- und langsame Ausatmen gebt ihr sehr viel Kohlendioxid ab, sodass dieser Gehalt im Blut absinkt und sich die Blutgefäße zusammenziehen. Beim Atemanhalten hält der Körper dann Kohlendioxid zurück und kompensiert dies, indem er Sauerstoff in die Mitochondrien freisetzt. (Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zelle, die aus KH, Fetten und Proteinen in der Atmungskette und dem Citratzyklus ATP als Energie produzieren). So wird mehr Energie erzeugt, alle Abfallprodukte werden ausgestoßen und der Sauerstoff gelangt tiefer in die Zellen. Das Atemanhalten löst zusätzlich eine parasympathische Reaktion aus = Entspannung.

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